Karibik 03

K3

Dienstag 4.3 8.oo Wir warten auf den Monteur. Der kommt erst um 9.oo, aber die Arbeit ist schnell erledigt. Jetzt muss ich nur noch die Rechnung bezahlen. Die Summe sprengt das Limit meiner Kreditkarte. Also wird die Summe gesplittet. Jetzt kann es los gehen. 10.3o Leinen los! St. Lucia ist das Ziel. 5 Minuten nach dem wir los sind fällt mir siedend heiß ein, das ich noch ausklarieren muss. Also zurück, Günther setzt mich am Steg ab und ich laufe zum Hafenmeister um dort auszuklarieren. Dies, wie schon beim einklarieren beschrieben, muss man an einem der 4 Computer selber machen und dann den Ausdruck beim Hafenmeister abstempeln lassen. 1/2 Stunde später sind wir unterwegs.  Wir setzten die Segel und segeln bei 4 Bft. und halben Wind zu den Pitons auf St Lucia. Der Mast wird von jedem von uns argwöhnisch beobachtet und jedes ungewohnte Geräusch lässt uns erschrecken. Aber alles geht gut. Kurz vor Souffiere lauert und ein junger Mann im Schlauchbot auf und bequatscht uns wir sollen nach Souffiere kommen. Bei den Pitons wäre alles voll. Er würde uns eine Mooringtonne in Souffiere besorgen. Die Ankerbucht bei den Pitons ist schon zu sehen und scheint nicht voll zu sein. Wir fahren weiter. Er macht noch mehrere Anläufe, die wir aber ignorieren. Er gibt lamentierend auf. Kurz vor den Pitons holt er uns wieder ein. Wir wollen Ankern und er bequatscht uns wieder, er hätte eine Mooring für 50 EC$. Wir werfen Anker. Sind aber zu dicht an zwei anderen Schiffen die an einer Mooringtonne liegen. Bei einer Winddrehung würden wir auf eines der anderen Schiffe treiben. Also Anker auf. Noch immer lauert der junge Mann neben uns und wittert nun endlich sein großes Geschäft. Aber da taucht leider der Parkranger mit seinem Boot auf. Der Junge gibt Gummi und verschwindet. Der Ranger weist uns eine Boje zu und kassiert 54EC$. Der Junge wollte uns offensichtlich übertölpeln. Wir kaufen noch diverse Früchte beim örtlichen Rastamann. Als ich ihn bitte einen Moment zu warten kommt von ihn eine sehr langsam gesprochenes „Nooo   Problemmm   maannn   iiaammm  noottt   hurryy. Yeahhh“ Das ist Caribean slogo!  Zum Abendbrot gibt es eine Pfanne voll Bratkartoffeln mit Bremer Knipp.  Das hat hier bestimmt noch keiner gegessen. Die Nacht verläuft ruhig, abgesehen davon das gelegentlich starke Fallböen Piton runter fegen. Wir liegen nur ca. 60.mtr neben der 800 mtr hohen Steilwand.

Mittwoch 5.3. 7.oo  Aufstehen, baden und ein leckeres Obstfrühstück. Um 8.30 legen wir unter Segeln ab Richtung Bequia soll es gehen. Unterwegs backe ich Brot und während der Wartezeit schreibe ich diesen Bericht. Jetzt ist der Bericht fertig und das Brot auch. Die Jungs geiern schon auf ihr versprochenes zweites Frühstück. ¾ des Brot geht dabei drauf. Die Fahrt 54 sm nach Bequia schaffen wir in 8 ½ Stunden, müssen allerdings hinter St Vincent 10 sm motoren, da der Wind in der Abdeckung ganz abflaut bzw. kurzzeitig sogar schwach aus West kommt. Die Reservierung unserer Mooringtonne mit Wifi hat leider nicht geklappt. Macht nichts. Ein guter Grund ins Frangipani zu gehen und ein zwei Rumpunch zu trinken.

Donnerstag 6.3. Morgens gehen wir Einkaufen und einklariert werden muss auch noch. Die 21 sm nach Cannouan segeln wir in 3 Std. Im Hotel gibt es ein italienisches Delikatessengeschäft. Schinken Käse und Wein stehen auf dem Einkaufzettel. Der Junge macht das Geschäft der Woche. Anschließend gönnen wir uns mal wieder ein Essen im Hotelrestaurant.

Freitag 7.3 Die 6 sm von Canouan segeln wir nur mit G3. In den Cays bekommen wir eine sehr ruhige Mooringtronne. Baden, schnorcheln und faulenzen. Abends gehen wir an Land zum Barbecue 3 x Lobster und 1 x Chicken. Die Jungs sind zufrieden. Vorerst. Nachts leiden die drei Lobstergenießer leider an Übelkeit und Durchfall. Morgens ist allerdings wieder alles gut.

Samstag 8.3. Nach dem Frühstück geht’s zur Echseninsel zum Schnorcheln. Nach einer Stunde machen wir die Leinen los und segeln nach Union Island. Das Anlegemanöver mit Buganker rückwärts an den Steg hat letztes Mal besser geklappt, aber immerhin ist es ohne Schaden abgegangen. Die Schwierigkeit war, dass die Ankerwinsch nicht abwärts funktionierte und Günter die Kette von Hand fieren musste. Geht doch Günter. Wir wollen Diesel bunkern. Geht aber nicht. Einer der Schwarten mit nem Flitzeboot ist schnell dabei und besorgt Diesel in Kanistern. 30 Gallons = 116ltr will er in den beiden Kanistern gehabt haben und dafür 600 EC$ = ca 200E haben. Ich rechne. Unser Tank fasst 160 ltr. Vorher waren noch 50% drin. Jetzt sind es  80 %. Diff 30% von 160 ltr = 48 ltr. Nehmen wir eine Toleranz von 10 % und rechnen 40% ergibt 64 ltr. Es gibt ein großes lamentieren. Aber es hilft nichts wir sind nicht bereit 200€ zu zahlen. Mein Angebot 20 Gallon = 77 ltr mit 2€ denn Liter zu bezahlen lehnt er ab und verschwindet erst mal. Ich rechne dem Dockmaster mein Angebot vor und erhöhe des lieben Frieden wegen auf 160€ und geben dem Dockmaster das Geld. Wir hören nichts mehr von der Sache. Abends gehen wir ins Lambi. Die Jungs sind vom Essen und besonders von der Steelband begeistert. Anschließend geht´s noch in die Bar vom Yachtclub. Dort wird Karaoke gesungen. Fürchterlich.

Sontag 9.3. Morgens ist unser Diesellieferant da und begrüßt uns mit „my friends“ und will uns weitere Dienstleistungen anbieten. Als ich ablehne und im sage er wäre nicht unser „friend“ fängt er wieder an zu schimpfen. Gangster!! Wir segeln nach Sandy Island (Grenada). Da wir nicht ausklariert haben und nicht einklarieren wollen und können, setzten wir frech die Gastlandflagge von Grenada und tun so als ob. Kaum haben wir den Anker fallen gelassen, kommen zwei Parkranger und wollen von uns 25 EC$. Meine Aussage, das wir nur 1 Std bleiben hilft nichts. Sie bestehen auf das Geld. Auf meine Frage seit wann es so sei behaupten sie, seit zwei Jahren. Kann nicht sein, die letzten 3 Mal in diesem Jahr hat nie jemand kassiert. Jetzt wollen sie auch noch für die anderen Male Geld haben. Wir beschimpfen uns gegenseitig als Piraten. Wir verzichten auf Bad  machen Anker auf und segeln nach Petit St Vicent (gehört zu St Vincent) . Petit St Vincent ist eine private Hotelinsel. Der Ankergrund ist gut und die Aussicht wunderbar. Nach einiger Zeit kommt wieder ein Boot. Dieses Mal ein Mann mit 2 uniformierten Mädels (T-shirt). Sie begrüßen uns freundlich. Sie laden uns ein, das Restaurant und den SPA-Bereich zu besuchen. Das Ankern ist kostenfrei. Bodymassage 60 min 120US$ + 25% Service und Steuer. Danke, das ist es uns doch nicht wert. Da wir tagsüber eine Mutter sowie dazu passende Unterlegscheibe und Sperrscheibe im Cockpit gefunden haben, lasse ich mich in den Mast ziehen. Wie vermutet fehlt die Mutter an der Antenne. Die anderen beiden Muttern sind auch lose. Also ziehe ich alle Muttern nach und sichere sie zusätzlich mit einer selbstsichernden Mutter.  Hinterher bin ich kaputt und gehe erst mal schwimmen. Das Unterwasserschiff könnte auch mal geschrubbt werden. „Reicht mir mal den Schrubber runter!“ Nach einer Stunde schrubben bin ich fix und fertig und mein Landfall fällt aus. Lieber eine  Runde schlafen. Zum Essen werd ich geweckt. Danach noch zwei Glas Wein und ab in die Heia.

Montag 10.3 Vorbei an Mopion (kleine Sandinsel mit einem Sonnenschirm) geht weiter an Petit Tabac vorbei. Diese Palmeninsel liegt noch vor den Tobago Cays im Atlantik und diente einst als Kulisse für "Piraten der Karibik". Weiter geht’s vorbei an Mustique nach Bequia. Kurz vor Bequia ankern wir noch kurz hinter Petit Nevis um dort zu schnorcheln. Petit Nevis war früher eine Walfängerinsel. Hier wurden die erlegten Wale auf eine Rampe hinauf an Land gezogen um dort verarbeitet zu werden. Weiter geht’s nach Bequia, wo unsere Mooringtonne mit Wifi-Anschluss reserviert ist. Wie dieser Bericht zeigt hat es geklappt.

 

Update 12.3

Dienstag 11.3 nach einem ausgiebigen Einkaufsbummel legen wir ab. Diesmal schon ausklariert für St. Lucia.

Der Wind aus ENE mit 4 Bft schiebt uns schnell über den Bequia Canal. In der Abdeckung von St Vincent schläft der Wind allerdings ein und kommt kurze Zeit später schwach aus West. Wir fahren unter Maschine bis zur Wallilabou Bay. Da wir seit Bequia die Maschine haben mitlaufen lassen um Strom und Wasser zu Produzieren, können wir uns den Luxus erlauben das Cockpit mit Süßwasser zu Reinigen. Wurde auch mal wieder Zeit. In der Wallilabou Bay angekommen werden wir von 5 kleinen Ruderbooten empfangen. Jeder will uns seine Dienste anbieten. Da dies die Einzige Einnahmequelle der hier ansässigen Einheimischen ist, sollte man versuchen, allen einen kleinen Verdienst zukommen zu lassen. Halbwegs gelingt es uns auch. Allerdings Kokosnüsse kaufen wir nicht. Ich verweise auf meinen Girlfriend „Stupitnut“ und stelle sie den Jungs vor. Das führt zur allgemeinen Belustigung und schafft eine gute Atmosphäre. Einzig der Schmuckverkäufer ist „not amused“ als ich erkläre wir hätten keine Kinder und Frauen für den Schmuck. Die „Jungs“ wären alle Gay. Das nimmt er mir nicht ab und meinte ich sei ein „clever Skip.“ Zum Schluss kauf ich ihm auch noch was für 10 EC ab und er ist zufrieden. Nach dem Aufklaren gehen wir an Land und Trinken in der Filmkulisse von Piraten der Karibik 1-2-3 Rumpunch. Als wir um 5 an Bord wollen ist Günter auf einem Chaiselongue eingeschlafen. Wir wecken ihn, aber er will noch da bleiben. Wir schieben es auf die nette Spanierin die am Nebentisch sitzt. An Bord gibt es Reste. Um 20.00 machen wir uns Sorgen um Günter. Er hat sich immer noch nicht gemeldet. Wir diskutieren alle Möglichkeiten. Aber Günter bleibt verschwunden. Um 21.00 rufe ich ihn an. Kurze Zeit später sehen  wir wie er von seiner Liege aufsteht. „Hey Jungs, essen wir hier oder an Bord?.“ Den Zahn  ziehen wir ihm. Wir sind längst fertig und wollen in die Koje. Er ist ganz verwirrt. Hat er doch fast 4 Stunden in der Kneipe geschlafen. Wir gehen bald in die Koje.

Mittwoch 12.3 Das Brot ist alle und so gibt es zum Frühstück Pfannkuchen. Um 11.oo stechen wir in See. Die 46 sm bis zu Marigot Bay haben wir um um 17.oo abgesgelt und leider davon 19sm mit Motorhilfe, weil in Lee der großen Inseln der Wind weg bleibt. In der Passage zwischen St Vincent und ST Lucia haben wir allerdings schönen Wind. Wir entschließen uns kurzfristig nicht zu den Pitons zu gehen sondern gleich in die Marigot Bay.

Die Jungs wünschen sich noch einen Hafentag. Abends ist oberhalb ein Straßenfest zu dem sich die Inseljugend trifft. Um 10 soll es los gehen. Geht’s aber nicht. Erst um zwölf, als wir nach Hause gehen läuft es an.

Donnerstag 13.3 Hafentag. lange Schlafen und gammeln. Abends Schifferessen im Doolittles.

Freitag 14.3 Heute verläßt uns planmäßig unser lieber Mitsegler Claus. Wir starten um 1o.oo Richtung Martinique. Zuerst haben wir keinen Wind. Nach einer Stunde sind wir bei 5-6 und Regen, Eine weitere Stunde später ist wieder schönstes Wetter und wir segeln bei 4 Bft. bis vor die Einfahrt zur Bucht Marin. Wir tanken Diesel und werfen kurze Zeit später den Anker am alten Platz.

Die dritte Karibiketappe ist damit beendet. 275 sm in 9 Segeltagen sind von den gelanten 1000 sm iin 28 Tagen übrig geblieben. 

 

Bernd

Bilder folgen


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